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Vincenzo Kavod: Grundlegende Gutheit – innere Freude

Interview mit Vincenzo Kavod Altepost während eines Satsangs-Wochenende mit Pyar im Juli 2017, Fragen von Devasetu und Besuchern.

 

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Vincenzo Kavod, Autor von dem Buch „Grundlegende Gutheit, innere Freude“ erschienen im Frühjahr 2017. Über den Weg, der eigenen Geschichte zur Meditation in den 70er Jahren hin zu dem Gedanken und der ersten Umsetzung Anfang der 80er Jahre, Menschen durch Meditation aus ihrer Suchtproblematik zu helfen; seit 1991 hat Vincenzo Kavod Altepost eine stationäre Einrichtung der Suchthilfe. Menschen mit schweren Problemen sind gleichzeitig schwer identifiziert mit ihrer Geschichte und Problemen. Durch Mantrasingen und Meditieren und auch Töpfern den Menschen helfen, sich wieder jenseits der Geschichte zu erfahren. (Mantrasingen hat sich sehr hilfreich erwiesen Drogenabhängige im Herzen zu erreichen, weil es die mentale Abwehr umgeht und so die Bereitschaft entstehen kann zu hören). Reines Bewusstsein, die wahre Identität, das Grundlegende in uns zu erkennen ist der Ausgangspunkt und Anfang zur Klärung der Geschichte, nicht die Probleme. Zur Klärung und Vertiefung braucht es dann Zeit. Für Vincenzo Kadod Altepost hat sich die Erkenntnis des Grundlegenden Schritt für Schritt über Jahre gefestigt; die individuelle Identifikation erscheint als eine reale Illusion. Sein Weg ist der Weg der Berührtheit, innere Freude, mit dem Raum des Herzens in Berührung zu kommen; eine Hilfe ist der Atem auch im Alltag. Die Klienten (bis zu 3Gästen), hauptsächlich Heroinabhängige, sind eher Freunde und lebten mit ihm bis zu 12 Monaten, es gab 24 Programme, in denen verschiedene Themen in einer täglichen Struktur bearbeitet wurden (Vincenzo Kavod Altepost ist jetzt pensioniert, gibt sein Wissen aber noch gerne weiter). Wie geschieht Heilung? Der Wendepunkt und Beginn eines individuellen Reinigungsprozesses ist die Erfahrung deiner Selbst und die regelmäßige Kontaktaufnahme damit durch Meditation und Mantrasingen. Es entsteht langsam eine Distanz zu den Geschichten und eine neue Art sich zu erfahren, es verändert die Reaktionsweisen auf Situationen und das Gefühl zu sich. Toleranz, Geduld, klare Grenzen setzten können und die Bereitschaft/Fähigkeit, kaum alleine zu sein, ist die Voraussetzung für die Arbeit, wie Vencenzo Kavod Altepost sie geleistet hat. Drogenabhängige und unsere Probleme sind das Gleiche, wir tendieren dazu, uns auf der Ebene der Erfahrungen zu identifizieren und vergessen, dass wir der Erfahrende sind. Der Duft des Bewusstseins ist Freude und Liebe.

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Zum Buch: Grundlegende Gutheit - Innere Freude

Vincenzo Kavod Altepost:

Wir leben heute in einer faszinierenden Zeit. Alles ist in ständigem Wandel. Ein noch nie dagewesener kultureller Austausch findet weltweit statt. Ideologien, Glauben, Konzepte und Prinzipien desintegrieren sich. Sicherheiten kann man heute aufgeben. Wir leben bestimmt in einer höchst interessanten Epoche. Mir gefällt diese Zeit. Es ist aber auch eine schwierige Welt geworden. Wir leben in einer harten Konsumgesellschaft. Der materialistische Aberglaube dominiert. Innere geistige Kenntnisse und Werte werden verschüttet und bleiben für viele Individuen ganz unbekannt. Die Sehnsucht des Menschen nach Erfüllung verliert sich hauptsächlich in Äußerlichkeiten. Es ist daher eigentlich ganz logisch, dass wir heute so viele Jugendliche haben, die zur Droge greifen, um inneren Frieden, Ruhe und Glück zu „konsumieren". Eine Trennung zwischen materiellem Leben und geistigem Leben ist absurd. Es gibt nur ein Leben. Es ist aber wichtig, dass die Aufmerksamkeit eines Menschen nicht nur nach aussen oder nach innen gerichtet ist, sondern dass ein Gleichgewicht besteht zwischen Innen und Aussen.Ein Ich, das nur durch Äußerlichkeiten aufgebaut, ist ohne die zentrale Erfahrung des eigenen Seins, kann nicht gesund leben. Ziel dieser kleinen Schrift ist es dieses dynamische Gleichgewicht zwischen innen und aussen wieder herstellen zu helfen.

Du sollst die Kraft und die Schönheit Deiner eigenen inneren Bewusstheit erfahren lernen, um von dieser zentralen Haltung aus voll leben zu können. Die kulturelle Form, die dieser Prozess dann annimmt, ist gleichgültig, sei es Musik, Gesang, Literatur, Yoga oder Kunst oder alles zusammen. Wichtig ist, dass das innere Leben wieder erwacht und führt. Vom Haben zum Sein. Die verschiedenen Religionen sind für mich verschiedene kulturelle Sprachen, der gleichen Sehnsucht des Menschen. Universalität und Toleranz sind wichtig für mich. Fanatismus, Ideologie und Intoleranz machen mir Schwierigkeiten. Jeder Mensch sollte die göttliche Natur seines eigenen Bewusstseins erfahren, sollte Glück Liebe und Frieden in seinem eigenen Herzen erleben. Was für eine kulturelle Form er dieser Erfahrung dann gibt, ist für mich Nebensache. Die Erfahrung ist das Wichtigste. Leider kann man Erfahrungen nicht übermitteln. Jeder muss seine eigenen machen. Worte sind auch erst nützlich, wenn das Verstehen schon da ist. - Es ist leicht mit dem inneren Raum, mit der grundlegenden Natur unseres Geistes, in Kontakt zu kommen. Um diesen inneren Kontakt, diese innere Verankerung, dauerhaft aufrecht zu erhalten, in jeder beliebigen äußeren Situation, dazu braucht es eine ernsthafte Verpflichtung, Ehrlichkeit, Geduld, Disziplin, Liebe, Humor und Freude.

                                                                          Letzte Aktualisierung: 21. Juli 2017

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