Dieser Satsang mit Martin Erdmann fand im September 2010 statt. Martin hat die schriftliche Zusammenfassung des Inhalts selbst verfasst. Er schreibt zu den Videos:
Der Satsang fand in Form eines kontemplativen Gespräches statt, das ich mit den Teilnehmern führte. Als ich mir die Videos anschaute, hatte ich den Eindruck, dass einige Punkte nicht klar genug zum Ausdruck gekommen waren. Der begleitende Text will bestehende Verständnislücken schließen.
Weil wir mit dem Problem das Problem zu lösen suchen.
Ein jedes Problem, das wir haben, ist ein Gedanke an das Problem. Ohne Gedanken gibt es keine Probleme. Die Gedanken finden ihren Ursprung in den Emotionen, die sich in den Gedanken entladen. Sie wurzeln in den Gefühlen von Angst, Wut und Trauer. Im Satsang, so äußern sich einige Teilnehmer, lösen sich diese bedrückenden Emotionen von selber auf, ohne dass man etwas hinzutun muss. Da sind diese Gedanken und Probleme nicht mehr. Einfach Stille, Friede ist da. Nach dem Satsang, so wird berichtet, leben diese Probleme wieder auf, zusammen mit all den Emotionen, den Ängsten, die einen erneut befallen.
Die Frage taucht auf, wie wir uns von unseren Problemen lösen können. „Am besten ein für allemal“, so wie das ein Teilnehmer ausdrückt. Ein Problem, so stellten wir fest, ist ein Gedanke an das Problem. Dabei suchen wir – in unserem täglichen Leben - den Gedanken an das Problem mit dem Gedanken an das Problem zu lösen. So wollen wir mit dem Dorn den Dorn entfernen.
Eine Kehrtwendung des Bewusstseins, welche in die Freiheit führt.
Ein absurdes Unterfangen ist das, in dem wir kreisen. Wir rennen immer wieder gegen dasselbe Hindernis, gleich einer Fliege, die stets gegen dasselbe Fenster fliegt, um in die Freiheit zu gelangen. Neben dem Fenster steht weit geöffnet die Tür. Doch die Fliege sieht das nicht, so wie wir das Tor nicht sehen, welches in die Freiheit führt. Aus dem Teufelskreis gelangen wir erst, wenn wir von den Gedanken ablassen, die unsere Probleme stets neu aufheizen. Das tun wir, indem wir uns den ursächlichen Emotionen – von Angst, Wut, Trauer – zuwenden, die sich in der Bewegung der Gedanken entladen.
DU BIST das reine Bewusstsein, das selige Freiheit ist. Die Emotionen sind etwas, was aus dem reinen Bewusstsein herausgefallen ist. Wenn wir uns ganz auf diese Emotionen einlassen, uns mit ihnen verbinden, lösen sie sich in dem reinen Bewusstsein auf, das DU BIST. So ist da nichts mehr, was sich in die Bewegung der Gedanken entladen kann, um diese Probleme aufzuheizen. In einer Kehrtwendung des Bewusstseins haben wir der künstlichen Welt unserer Probleme den Rücken gekehrt, um durch das Tor zu schreiten, welches in die selige Freiheit führt.
Wir lenken das Bewusstsein in die unbewussten Gründe hinab, um sie zu erlösen.
All unsere seelischen Probleme hängen mit dem Ich zusammen. Als Ich sind wir der gespaltene Mensch. Dieser ist zum Teil bewusst, zum Teil unbewusst. Der bewusste Teil will nur frei und glücklich sein. Niemand will bewusst ein Problem haben; niemand will bewusst unglücklich sein. Der unbewusste Teil aber will all diese Ängste, diese Probleme haben. Er will es, weil ihm dies ein Gefühl der Identität verleiht. Unsere Ängste, unsere Probleme sind es, die unsere Identität fortwährend mit einem künstlichen Leben speisen. Unser Bewusstsein ist allgemein nach außen, auf die Welt gerichtet. Im Satang lenken wir das Bewusstsein auf uns selber zurück, während wir in die unbewussten Gründe unseres Seelenlebens hinabsteigen. So müssen sich diese ergeben, um sich in dem reinen Bewusstsein aufzulösen, das DU BIST.
Wenn der Ozean in den Tropfen eingeht
Wir möchten mit einer Vorstellung identifiziert sein, die uns angenehm ist, mit der Vorstellung anerkannt, beliebt, erfolgreich zu sein. Da richten wir unsere Gedanken und Taten so ein, dass diese das gesellschaftliche Wohlwollen erwecken. So finden wir uns von den Augen der Gesellschaft bewacht, kontrolliert. Das führt zu einer Hemmung unserer individuellen Kräfte. Das Ergebnis ist das Ich, welches sich einer seelischen Blockade gleich in den Fluss des Lebens stellt. So stehen das Ich und das Individuum in Widerspruch zueinander. Wenn sich die gesellschaftlichen Fesseln lösen, schwinden die Begrenzungen des Ichs dahin. Da geht der Tropfen in den Ozean ein. Gleichzeitig geht der Ozean in den Tropfen auf. Alles Leben sprudelt nun grenzenlos frei, von innen her.
So erwacht das individuelle Wesen, das DU BIST. Das Individuum ist die Welt, ist alles in der Welt. Sprache ist relativ. Es gibt kein zweites Alles, an dem man das eine Alles messen könnte. So können Worte nicht sagen, was das menschliche Individuum ist. Doch sagen können sie dies: Was vorher war, war nur ein Traum von einem persönlichen Drama, das sich in einer Welt von Raum und Zeit abspielte. Dabei sehen Sinne und Verstand weiter eine räumliche, eine zeitliche Welt. Doch das reine Bewusstsein schaut diese als die Leere, die DU BIST.
Leere ist Form, Form ist Leere, sagt der Buddhismus. Dafür betrachten wir eine Felsenlandschaft, die der chinesischen Malerei entstammt. Wir sehen, wie sich die Leere des Hintergrunds in die Gestalten, die Formen des Bildes fortlebt. Da sehen wir den Fels als Leere und Form zugleich. So vermag die chinesische Malerei eine Sicht der Welt zu erschließen, die sich unserer Sprache verschließt.
Diesen Satsang mit Martin filmte Devasetu im August 2010. Die folgende Themenliste hat Martin selbst erstellt.
Stell dir vor: In 10 Minuten musst du sterben.
Ich sage zu dir: Habe Wut, habe Angst, habe Trauer. Du siehst es geht nicht. Man kann nicht bewusst Angst, Wut, Trauer haben. Das heißt, die Emotion entsteht unbewusst. Gehen wir mit unserem Bewusstsein in die Emotion hinein, nehmen sie ganz an, beginnt sie sich zu lösen. Sie schwindet dahin, weil eine Angst als bewusste Angst nicht fortbestehen kann. Für die Wut, die Trauer, für all die anderen Emotionen gilt das gleiche. Die tiefste Angst ist die Angst vor dem Tode. Stell dir nun vor: Du musst in 10 Minuten sterben. Die Sache steht unwiderruflich fest. Einen Ausweg gibt es nicht. Geh in das Gefühl hinein. Was kommt da? - Die Teilnehmer berichten über ihre Erfahrungen. Im Gespräch suchen wir der Todesangst auf den tieferen Grund zu gehen. Dabei sehen wir, dass all die anderen Ängste mit der Todesangst zusammenhängen. So schwinden sie zusammen mit der Todesangst dahin. Was bleibt, ist das, was Du Bist. Und Du bist reine Seligkeit, frei von der Bewegung der Emotionen, die auf- und niederwallen. Wir sehen, wie die Übung einen Geschmack von dem befreiten Zustand erwecken kann. So berichtet Devasetu von dem Gefühl der Süße, der Leichtigkeit, das sich in der Betrachtung des Todes heimlich einstellt.
Als ich gestorben war
Nicht bei allen Teilnehmern stellt sich ein Gefühl der Süße im Angesicht des Todes ein. Es bleibt ein Unwohlsein, eine Frage, die nicht geklärt ist. Andrea berichtet, dass sie im Moment die Leere nicht erfährt, dass sie diese aber im Satsang immer wieder erfahren hat. Da ist Andrea nicht mehr da. Das Bewusstsein des Körpers hat sich aufgelöst. Doch, so meint sie, ist der Körper noch da. So könnte es doch sein, dass die Erfahrung der Leere durch den Körper bedingt ist. Eine Leere wäre das, die ein physiologisches Korrelat des Körpers ist, so dass mit dem körperlichen Tod auch die Leere dahinschwindet. Es entspinnt sich ein Dialog mit weiteren Teilnehmern, die das ähnlich sehen. Wir schauen genauer hin, um zu sehen, wie der Körper eine Stelle im Raum einnimmt. Einmal wird er zerfallen. So ist der Körper an Raum und Zeit gebunden. Die Leere ist nirgendwo zu finden. Sie nimmt deshalb keine Stelle im Raum ein. Raum-, zeitlos ist sie. Das Raumlose, Zeitlose kann nicht an den Raum, an die Zeit gebunden sein. Das heißt: Die Leere, die erfahren wird, bleibt, wenn der Körper stirbt. Die Leere ist das reine Leben, welches von dem Leben des Körpers unabhängig ist. Stirbt die körperliche Identität, so wird das selige Leben geboren, das Du bist. Raum-, zeitlos wird es geboren. Das heißt: Du musst sterben, um zeitlos zu leben.
Von dem Grund in das Grundlose – von der Lehre in die Leere.
Ein Teilnehmer, der sich als Friedo vorstellt – Name nach Gehör geschrieben – berichtet, wie er sich als dieser Friedo erfährt, welcher sich zu der Welt in Beziehung setzt. Dadurch entstehen unterschiedliche Emotionen von Freude, Angst, Wut, Trauer. Das ist das, was sein Leben ausmacht. Für ihn besteht kein Grund, all das herzugeben für einen Zustand, der jenseits von alldem ist. Das soll auch für andere Menschen gelten. Für niemand gibt es einen Grund, all dies loszulassen, meint Friedo dazu. Schaut man genauer hin, so muss man sagen, dass der Friedo recht hat. Tatsächlich gibt es keinen Grund, warum man einen Zustand anstreben sollte, in welchem die Bindungen an den Körper, an die Vorstellungen, die man von sich hat, aufgelöst sind. Das heißt, wenn man sich auf den spirituellen Weg begibt, dann geschieht das grundlos so. Es gibt keinen Grund, warum man in den Satsang gehen sollte, warum man aus dem Zustand der Illusion erwachen sollte. Bei dem einen ist der Drang da, von der Illusion zu erwachen. Bei dem anderen ist das nicht so. Satsang ist für den, der erwachen will. Erwacht er, geschieht auch das grundlos so. Die Leere selber hat keinen Grund, die Leere zu sein, die sie ist. So kann die Leere niemals zu einer Lehre werden.
Martin ruft die Energien von Osho, Chrstus, Babaji und anderen Meistern.
Der Mensch identifiziert sich mit den Vorstellungen, welche die Gesellschaft auf ihn projiziert. So kommt es zu dem illusionären Ich. Dabei will er eine Vorstellung von sich haben, die ihm angenehm ist. So möchte er anerkannt, erfolgreich, beliebt sein. Da richtet er seine Gedanken und Taten so ein, dass diese das gesellschaftliche Wohlwollen erwecken. Dadurch finden sich seine individuellen Lebenskräfte blockiert. Findet er sich all der Vorstellungsbilder entleert, so lebt die Erfahrung der Leere auf. Da vermögen seine individuellen Kräfte erst frei zu fließen. So äußert sich die Leere als das individuelle menschliche Wesen und umgekehrt. Das wahre Individuum ist frei von einer jeden Identität, so auch von der körperlichen Identität. Es ist raum-, zeitlos, so wie die Leere es ist. So findet sich die Leere mit einer unbegrenzten Zahl von Individuen angereichert. Geht der Mensch in der Leere auf, so kann er mit einer jeden Individualität – jenseits von Raum und Zeit – in Verbindung treten. So ruft Martin, aus der Leere heraus, die individuellen Energien erwachter spiritueller Meister, die nicht mehr in diesem Körper weilen. Das sind Christus, Aurobindo, Lahiri Mahasaya, Osho, Krishnamurti, schließlich der legendäre Babaji, der aus der Autobiografie eines Yogi von Yoganada bekannt ist. Als stärkste Kraft wird von Teilnehmern diese Energie von Babaji erfahren, welche in die verborgenen Gründe der Seele einkehrt, um eine jede Blockade, einen jeden Widerstand, in dem freien Fluss des Lebens aufzulösen.
Diesen Satsang mit Martin filmte Devasetu Juni 2010.
In die Leere gehen heißt, in einen gedankenfreien Zustand gehen; alle Probleme kommen von unseren Gedanken; Gedanken sind immer von der Vergangenheit oder der Zukunft, nie von der Gegenwart; Atemmeditation und das Mantra So-Hang; die Bewegung der Gedanken kommt durch Emotionen; alle Emotionen ziehen dich zusammen; das Gefühl annehmen, eins werden damit, und das Gefühl hört auf; das Gefühl als Energie spüren; über Zusammenziehung und „Ich“; das Ich entsteht unbewusst, wenn du hinschaust, verschwindet es; schau auf das, was auf das Ich schaut; die Leere schaut drauf, damit etwas gesehen werden kann; du siehst das eine nur im Gegensatz zum anderen; die Welt erscheint auf dem Hintergrund von Leere; Leere ist das Leben selbst; wenn der Körper sich in Staub auflöst, geht das Leben weiter; mein Leben ist dein Leben; erfahre lebendiges Leben, dann bist du mit allem verbunden.
Die Erfahrung von lebendigem Leben ist Leere; Ego, Gedanken und Kontraktion hindern uns, das lebendige Leben zu erfahren; der Tod des Ichs ist das Erwachen zum lebendigen Leben; der evtl. Buchtitel: „Stirb‘ und Lebe“; Hindernisse annehmen; es ist hilfreich, wenn man mit der Energie eines großen Lehrers zusammen kommt; über Christusenergie, frei von Vorstellung; das Losungswort: „Wenn zwei in meinem Namen zusammen kommen, dann bin ich mitten unter ihnen“; Leerheit kann sich unendlich vertiefen; die Form als Leere sehen; das Bibelzitat: „Klopfet an, und es wird euch aufgetan“; über die Energie des Mantras „Om Kurukulle Sri Soha“; über die Tiefe der Leere; Erfahrung ist über Zweifel erhaben; hört die Bewegung der Gedanken auf, bleibt Leere, und das Bewusstsein wird sich seiner selbst bewusst; über die Energie von Ramana Maharshi – tiefer Frieden.
Die Energie aller Meister ist raum- und zeitlos hier; die individuelle Energie eines Menschen ist da, unabhängig von der physischen Gestalt; kannst du diese Energie wahrnehmen, kannst du mit jedem Meister in Verbindung treten; die Energie des Lehrers in der physischen Gestalt ist stärker; über Entwicklung; wenn alle Vorstellungen fallen, geht es ins Unbegrenzte; die Leere ist ungeheuer lebendig; über die aufkeimende Individualität der Tiere; über die Individualität von Dingen; Leere ist reiner Geist in unterschiedlichen Zuständen, Materie ist zusammengezogener Geist; Stein, Pflanze, Tier, Mensch und jenseits der Vorstellungen; sich in eine Pflanze einfühlen und sie erleben; alles ist Bewegung, Energie – und Leere; über die Energie von Lahiri Mahasaya – nüchtern, geerdet, differenziert; über die Energie von Babajii – die stärkste Energie, zielgerichtet, ganz klarer Auftrag.
Dieses Interview führte Devasetu mit Martin im Juni 2010.
Die Illusion des Ich-Bewusstseins; die Auflösung des Ichs durch immer wieder hinschauen; Ansehen der Identifikation; die Vorstellungen, die man von sich selber hat; wie kommt es zum Ich-Bewusstsein? Wie fällt es wieder weg? Die Identifikation mit dem, was die anderen sagen; Du, die Vorstellung eines anderen von mir; wenn das Ich nicht mehr versucht, sich zu einem Du zu machen; reines erkennendes Fühlen ohne Gefühle; das Ich hängt immer zusammen mit Emotionen; ich sucht Liebesersatz, Anerkennung; die Übung: „Kein Kopf“; wer bist du ohne Kopf? Ich verschwindet; die gleiche Wesenheit und der ganz eigene Ausdruck auf individueller Ebene.
Erleuchtung und Konzept; Schüler und Lehrer; Lehre und Leere; Übertragung von Energie und Resonanzen; verschiedene Lehrer, verschiedene Worte; sich gut anschauen, was unaufgelöst geblieben ist; Tiefenarbeit leisten; eine Leistung des Westens ist das Befassen mit der Psyche; Schmerz als das, was sich vom reinen Bewusstsein abgespalten hat; durch den Schmerz durchgehen, ihn fühlen und annehmen, dann erlöst er sich; der Schmerz will zugedeckt bleiben, er schafft sich eine Geschichte, damit er nicht gefühlt werden muss; verstehen und nicht verstehen; Intellekt reicht allein nicht aus; wer bin ich wirklich? Als rein intellektuelle Frage; wer bin ich? – Ohne eine Antwort zu erwarten; Bewusstsein, das sich seiner selbst bewusst wird; Methoden, die man keine Methoden nennen kann; offen sein und fühlen, einfach da sein und nichts erwarten.
Tun im Nichts-Tun; dynamische Stille; im richtigen Sinne auf die Erfahrungen blicken; Satsang und Gruppen; Humor und heiterer Ernst; Satsang und Advaita, wie weit hat das unsere Gesellschaft erreicht? Transpersonale Psychologie als Lehrfach; Ken Wilbers Modell; ich ist eine Illusion, ich bin niemand – reicht, fertig! Freude am Denken und gleichzeitig sehen, nötig ist es nicht; gesellschaftliche Normen, um gut und geordnet zusammen zu leben; erwachen zum wahren Wesen in die wahre Liebe; Theorien über Glück machen nicht glücklich; in den Theorien stecken und es nicht bemerken; die Entfremdung des Menschen und der innere Krieg ist da; in Frieden sein und mit anderen fühlen; der Ausdruck der Vielfältigkeit des Lebens.
Die Bänder der Hose, in 13 Teilen: Teil 2 bis 13 hier klicken.
www.satsa.de - Internetseite von Martin Erdmann mit mehr Informationen über Martin sowie den aktuellen Satsang- und Reatreatterminen.
YouTube Kanal von Martin Erdmann
Martin wurde 1941 in Lodz, Polen, geboren. Er schloss Studien als Diplom-Übersetzer im Fachbereich Angewandte Sprachwissenschaft und in Jura an der Universität Heidelberg ab. 26 Jahre lang war er als Dozent am Seminar für Übersetzen und Dolmetschen der Universität Heidelberg tätig.
Bereits im Alter von 15 Jahren machte er erste Erfahrungen von Ich-Losigkeit und Leere, verbunden mit einem Gefühl von Glückseeligkeit. Nach diesen Höhenerfahrungen durchlebte er zunächst Phasen geprägt von Todesangst und Verzweiflung. Eines Tages erkannte er in einem Traum: was Leben ist, ist Tod, und was Tod ist, ist Leben. Mit dieser Erkenntnis wich die Verzweiflung einem tiefen Frieden, der ihn auf einen inneren Weg führte, den er zunächst alleine ging. Schließlich erschien ihm Ramana Maharshi während des Traumbewusstseins, der ihn auf den inneren Ebenen führte und ihn auf das Erwachen vorbereitete.
Dies geschah schließlich während der Lektüre der Mulamadhyamakakarika, dem Hauptwerk des großen indischen Weisen Nagarjuma. Da offenbarte sich Martin die Welt der Erscheinungen als reine Leere, welche die Fülle ist, ein Zustand, der ihn nicht mehr verließ.
Letzte Aktualisierung: 16. April 2013