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Ryofu Pussel: Frühling und Kuckuck, Mond und kalter klarer Schnee

Dieses Interview mit Ryofu Pussel, Zen-Mönch, Fotograf und Autor, wurde im September 2009 in den Räumen des Kamphausen-Verlags in Bielefeld gefilmt, anlässlich seines Besuches dort zur Veröffentlichung seines zweiten Buches „Buddha-Café, Love-Hotel und 88 Tempel“. Leider sind einige Nebengeräusche zu hören, da für das Treffen kein abgeschlossener Raum zur Verfügung stand.

 

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Die Geschichte von Ryofus persönlicher Entwicklung, wie aus dem Jungen, der sich schon früh für die große weite Welt interessierte, ein Zen-Mönch wurde, der heute in Tokyo lebt und seinen Lebensunterhalt zum Teil durch Bettelgänge bestreitet; über die Frage des freien Willens aus Sicht eines Zen-Lehrers; Regen ist gut, Sonne ist auch gut, alles akzeptieren, was uns begegnet; Frühling, Kuckuck, Mond und kalter klarer Schnee als Essenz des Zen; Tee trinken, wenn Tee angeboten wird, Reis essen, wenn Reis angeboten wird; im Jetzt sein; was wir durch Zazen u. a. über Schmerzen lernen können; ein fester klarer Entschluss und Regelmäßigkeit als Voraussetzungen für die Praxis von Zazen; Näheres über die beiden Hauptrichtungen des Zen, Rinzai und Soto; von Erleuchtung, die sich auch im täglichen Leben wiederspiegeln muss.

Fragen und Gedankenspiele zur Verteilung von Glück und Leid und das subjektive Empfinden hierbei; vom Geben und Nehmen; über die zehn Ochsenbilder als Sinnbild für Stufen des Bewusstseins und warum sie beim Rinzai-Zen eine größere Rolle spielen als beim Soto-Zen; von der Reinheit, die sich zeigt, wenn der grandiose Geist der Schöpfung nicht mehr durch Gedanken verdeckt wird; die Fragen an das Leben, wie man es finanziert und ohne Fragen jeden Tag sein Bestes gibt; von der Bedeutung des Namens Ryofu; von Ryofus Erfahrungen mit dem esoterischen Buddhismus auf seinen Pilgerreisen zu den 88 Tempeln; Gedanken zur Frage der Glaubwürdigkeit von Kalendern unterschiedlicher Kulturen; von der Verbeugung vor dem Potential der eigenen Buddha-Natur; wenn niemand da ist, dem man eine Antwort geben kann; von der Egolosigkeit und Risikobereitschaft der Lehrer des Tee-Weges; Einführungskurs „Fünf Minuten Zazen zum Glücklichsein“

Ryofu Pussel

...ist Zen-Mönch, Fotograf und Autor. Der gebürtige Deutsche lebt seit 1992 in Japan und ist dort nach langjährigen Studien als Nachfolger seines japanischen Zen-Meisters anerkannt. Nach erfolgreicher Ordinierung und Ausbildung als zen-buddhistischer Mönch wurde ihm die höchste Lizenz (zuise) und die Lehrlizenz (denpo) verliehen. Neben der Anerkennung von den japanischen Autoritäten als Zenmeister und Nachfolger seines japanischen Meisters in der 82. Generation ist er außerdem in chado, im japanischen Tee-Weg, ausgebildet und hat auch hier die höchste Lehrlizenz (jun-kyoju) durch den japanischen Tee-Großmeister Sen XVI. bekommen. Darüber hinaus machte er einen Magister in Buddhistik (Sunderland Universität, England) und ist Mitglied der Tankokai (Berufsorganisation für Tee-Lehrer der Urasenke-Schule des Tee-Weges, Kyoto, Japan). 2009 kam per Fernstudium sein Master of Arts, Japanese Language and Society der Sheffield University, England hinzu.

Wie wird man zum Zen-Meister? Wie ist das Leben als Mönch in einem japanischen Zen-Kloster wirklich? Ryofu Pussel ist mit 24 Jahren nach Japan gegangen und hat dort die klassische Ausbildung zum Zen-Mönch durchlaufen. In seinem ersten Buch „Finde den stillen Klang des Mondes“ nimmt er die Leser mit auf eine Reise in das spirituelle Japan. Liebevoll und schonungslos erklärt er, wie sich das wirkliche Leben als Mönch anfühlt, von der Ankunft im Kloster über die Ausbildung, die Beziehung zum Meister bis hin zu der harten körperlichen Arbeit, dem streng geregelten Tagesablauf und dem Umgang mit materiellen Dingen. Basierend auf den Erfahrungen seiner eigenen Lehrzeit weist er dabei einen praktischen Weg zu innerer Ruhe, Harmonie und Seelenfrieden, der auch außerhalb der Klostermauern gangbar ist.

Zwischen 1994 und 2008 pilgerte er vier Mal den japanischen Jakobsweg zu den 88 Tempeln der Insel Shikoku – fernab von den gewohnten Pfaden. Der 88-Tempel-Weg auf der Insel Shikoku ist ein klassischer japanischer Pilgerweg. Die Fußstrecke ist ca. 1300 km lang und kann in 30 bis 60 Tagen begangen werden. Als Fotograf und Autor hat der Zen-Mönch Ryofu Pussel unterhaltsam und kenntnisreich die Stationen und Begegnungen dieser Pilgerreise in seinem zweiten Buch festgehalten „Buddha-Cafe, Lovehotel und 88 Tempel“. Er flicht abenteuerliche und auch amüsante Erlebnisse ein, wie die unfreiwilligen Übernachtung in einem Lovehotel oder die Begegnung mit Mitgliedern der japanischen Mafia. Er beschreibt seine Pilgerreise voller Abenteuer, und doch wird dabei deutlich, dass es sich beim Pilgern, gleich auf welchen Pfaden man wandelt, um einen inneren Weg, den Weg zu sich selbst handelt. Japan-Interessierte, die selbst planen, diesen Pilgerweg zu begehen, erhalten wertvolle Tipps zur Vorbereitung und Durchführung einer solchen Reise.

 

Letzte Aktualisierung: 10. Dezember 2013

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